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059 – Nachricht von Sonnabend, dem 20. Dezember 2008

Lahmen am Vorderlauf bei einer jungen Bordeauxdogge
 
Créé le : Donnerstag 11. Juni 2009 von Doris Rudinger, Patrick Chêne

Dernière modificaton le : Montag 4. Dezember 2017

Vulcain ist eine 15 Monate alte Bordeauxdogge, die mit 8 Monaten wegen einer Osteochondritis am rechten Vorderlauf operiert wurde. Das recht starke Lahmen auf diesem Bein, und ausserdem auf dem linken Hinterlauf, hörte aber dadurch nicht auf. Sie läuft sehr steif (ihr Besitzer meint ״wie ein Roboter״). Im Vergleich zu ihren Artgenossen im gleichen Haus ist sie sehr unscheinbar, spielt nicht und schläft den ganzen Tag.

Die erste osteopathische Konsultation zeigt zwei Gruppen von Spannungen:

 die erste: um den Magen herum und an seinem Meridian entlang. Es kommt nicht selten vor, dass man Lahmen beobachtet, wenn am Zwerchfell Spannungen existieren, und dass es verschwindet, wenn diese Spannungen beseitigt werden.
 die zweite: auf der Schädel-Kreuzbein-Achse (cranio-sacral), mit den für die erhöhte KMT (Kraft der medullären Traktion) typischen manuell erspürbaren Zeichen. Die Arbeit erfolgte mit bestimmten Weichteiltechniken (nach Pierre Tricot, Osteopath D.O.). Solche Spannungen am Nervensystem verursachen regelmässig neurologische Symptome, in diesem Fall die Apathie.

Das Auflösen der Spannungen war sehr rasch erfühlbar und wenige Tage später wurden die Bewegungen des Hundes weicher, das Lahmen verschwand und die Dogge wurde ein besonders schneller Spielgefährte.

Die Kontrolluntersuchung zeigte Spannungen der gleichen Art (Magen, KMT), klinisch blieb der Hund jedoch unauffällig.

Einen Monat später wurde der Hund erneut vorgestellt: wegen Lahmens an der Schulter aufgrund eines rasanten Abstiegs im Gebirge, aber es verschwand wieder rasch.

Schlussfolgerung:
Wie von einem meiner Lehrern über Infektionskrankheiten immer wieder betont wurde: ״ Man kann die Syphilis haben UND einen Tabakladen...״

Auf diesen Fall bezogen bedeutet das, dass die Osteochondritis, die anhand der Röntgenaufnahme diagnostiziert worden war, nicht der entscheidende Faktor für das Lahmen war, so dass ihre chirurgische Behandlung auch nicht die Ergebnisse brachte, die man eigentlich erwartet hatte.

 Man ist also gut beraten, wenn man immer wieder auch die Validität der Zeichen einer Röntgenaufnahme hinterfragt und ihnen nicht zuviel Wert beimisst.
 Man hat die Symptome in ihrer Gesamtheit nachzuvollziehen: In diesem Fall gab die Spannung am Zwerchfell den Schlüssel zum rechten Verständnis des Lahmens. Der Begriff der Tensegrität hat hier seine volle Berechtigung.
 Hinsichtlich der erhöhten KMT beim sich noch im Wachstum befindlichen Hund sei gesagt, dass sie in diesem Fall für die Lethargie des jungen Hundes verantwortlich war, nicht aber für das Lahmen. Die Dinge müssen sauber auseinandergehalten werden.

Und vielleicht hätte eine osteopathische Konsultation vor der chirurgischen ermöglicht, die jeweiligen Untersuchungsbefunde dem richtigen Symptom zuzuordnen. Daher die Wichtigkeit, immer beide Entstehungsmöglichkeiten im Auge zu behalten: die der Läsion (mit z. B. chirurgischer Behandlung) und die der Funktionsstörung (mit z. B. osteopathischer Behandlung).

Information

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